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PRESSEMITTEILUNG BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Mayen-Koblenz
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Mertin befürchtete am 26.01.2011 in einer Presserklärung:
„Wenn GRÜNE und SPD in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit bekommen sollten, ihre bildungspolitischen Vorstellungen umzusetzen, wird unser Schulsystem einen massiven Qualitätsverlust erleiden, denn „die GRÜNEN formulierten in ihrem Landtagswahlprogramm „Wir arbeiten in Rheinland-Pfalz für eine Schule für Alle.““ Daraus leitet Mertin ab: „Die GRÜNEN wollen also letztlich die Einheitsschule und lassen keinen Raum für das Gymnasium…“
Wer sich das Wahlprogramm der GRÜNEN RLP anschaut, wird dies an keiner Stelle belegt finden. Es handelt sich aber nicht allein um eine bewusste Denunziation und Täuschung der Wähler – dem könnte man und frau beruhigt entgegensehen.
Vielmehr will die FDP die Bestandsgarantie eines uralten und leistungsschwachen Schulsystems, von dem allein diejenigen profitieren, deren Eltern über ein überdurchschnittliches Bildungsniveau und Einkommen verfügen. Dass wie kein anderes europäisches Schulsystem in der Bundesrepublik Bildungschancen vom Einkommen der Eltern abhängen, belegen wiederholte internationale Vergleiche – und dies mit wachsender Sorge.
Damit dies so bleibt, „garantieren“ die freidemokratischen Wirtschafts-Lobbyisten “die bestehenden Schulformen“ - und zementieren damit gesellschaftliche Spaltung.Die FDP behauptet: „Zunehmend werden Kinder an Schulen angemeldet, für die sie (noch) nicht geeignet sind,“ und fordert vor dem Besuch einer weiterführenden Schule zunächst einmal „qualifizierte Schullaufbahnempfehlungen, die eine gesicherte Orientierung geben.“
Kommt diese Empfehlung zu einem Ergebnis, dass die Schülerin oder der Schüler und deren Eltern nicht akzeptieren wollen, so gibt es immer noch die Möglichkeit einer „Aufnahmeprüfung …, wenn sie von der Empfehlung der Grundschule abweichen wollen.“
- Na, und spätestens hier stellen freie Wirtschaftsliberale die Verhältnisse wieder ins „rechte“ Lot. Der Elternwille, entscheidendes Kriterium Grüner Bildungspolitik, bleibt dabei völlig unberücksichtigt. Schullaufbahn par ordre de Mufti – so hätte es die FDP gerne.
Damit auch innerhalb der Schule und der Schulstufen von Anfang an eine klare Hierarchie herrscht, bietet „die äußere Differenzierung in kleinen Klassen (15 Schüler) … den schwachen Schüler/innen aus bildungsfernen Familien eine bessere Chance für eine Berufsausbildungsreife“.
Grundrechnen für künftige 400,-- € - Jobber, parallel Mathematik für künftige Auszubildende und daneben Mathematik und Geometrie für künftige Besucherinnen weiterführender Schulen – liberale Wahlfreiheit für die künftigen Leichtlohngruppen im deregulierten Arbeitsmarkt, ohne Mindestlohn und dies ab der 5. Klasse.
Wer jedoch eine Schule wünscht, die eine anregungsreiche, fördernde und an den persönlichen Stärken ansetzende Ausbildung ermöglicht – der findet im GRÜNEN WAHLPROGRAMM eine Fülle von Vorschlägen und Ideen.
Denn an einem Punkt möchten wir Herrn Mertin Recht geben: Die „rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürger am 27. März (sollen) wissen, worüber sie wirklich abstimmen“.
VerfasserIn: Thomas Beckgerd (Kreisgeschäftsführer KV Mayen-Koblenz) und Katharina Raue (Direktkandidatin Wahlkreis 10)
HIER AUSZÜGE AUS DEM LANDTAGSWAHLPROGRAMM, ZUM TEIL MIT ERLÄUTERUNGEN:
Wir GRÜNE vertreten einen ganzheitlichen bildungspolitischen Ansatz. Wir betrachten Menschen mit ihren Lebensläufen, mit ihren Möglichkeiten und den Risiken, mit denen sie konfrontiert sind. Wir verstehen Bildung als Förderung der körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Fähigkeiten eines Menschen. Dem Bedeutungsverlust der musischen, künstlerischen und sportlichen Bildung treten wir entgegen. Bildung ist mehr als Faktenwissen. Jedes Jahr wächst die Menge verfügbaren Wissens. Deshalb wird der Erwerb von Methoden zur sinnvoll gefilterten
Wissensaneignung immer wichtiger. - Mit kleinkariertem FDP-denken kann man diesen Ansatz natürlich nicht nachvollziehen.
Wir setzen dabei auf eine Schulreform „von unten“ - keine Abschaffung bestimmter Schulformen gegen den ausdrücklichen Elternwillen; aber:
Wenn die Anmeldezahlen für Integrierte Gesamtschulen das Angebot übersteigen, muss das Land für einen Ausbau dieses Schultyps sorgen. Auch wenn Gemeinden mit der Einrichtung neuer Gesamtschulen die Chance nutzen wollen, wohnortnah alle Schulabschlüsse unter einem Dach anzubieten, muss das Land diese Entwicklung unterstützen
Die UN-Kovention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen spricht jedem Kind das Recht zu, im allgemeinen Schulsystem unterrichtet zu werden, also inklusiv - das ist viel mehr als integrativ. Und es bedeutet eine Ausrichtung aller Schulen auf die individuellen Bedürfnisse aller ihrer Schülerinnen und Schüler - nicht nur der mit Behinderungen. Deshalb fordern wir in unserem Programm:
Gleichzeitig werden alle Schulen verpflichtet, Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichsten Begabungen bestmöglich zu fördern. Wir wollen an den Schulen die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung vollständig umsetzen. In der Schule für Alle werden Kinder mit Lernbeeinträchtigungen sowie geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen einbezogen (Inklusion).
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