BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Mayen-Koblenz

Das nachhaltige Abfallkonzept im Nachbarkreis

Besuch bei der Rhein-Hunsrück Entsorgung

Glückliche Schafe und erntereife Tomaten auf der Müllkippe. Ein Umwelthaus, in dem bereits die Kleinsten lernen, das nicht Alles was man tagtäglich wegwirft, „nur Müll“ ist. Gedenksteine für verschiedene Dinge, die sonst in der Natur landen wie Dosen, Schuhe oder Biomüll. Wir befinden uns nicht in einer Phantasiegeschichte, sondern gerade mal 50km von Mayen-Koblenz entfernt, auf der Kreismülldeponie der Rhein-Hunsrück Entsorgung (RHE).

Klaus-Peter Hildenbrand leitet die Deponie als technischer Vorstand und erläutert das Konzept einer modernen Abfallwirtschaft, wo möglichst alle Wertstoffe im Wirtschaftskreislauf erhalten bleiben und anfallende Restabfälle so vorbehandelt werden, dass nachfolgende Generationen nicht unnötig belastet werden. Seit 15. März 2010 werden jetzt die Abfälle aus der Kooperation der Landkreise Neuwied, Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück auf der Deponie in Kirchberg abgelagert.

Klaus Meurer, Landtagskandidat des Wahlkreises Mayen von Bündnis 90 / Die Grünen und zugleich Kreisvorsitzender der Partei und der umweltpolitische Sprecher des Kreisverbandes Ronald Maltha, informierten sich über das Wertstoff-Konzept und die Umweltphilosophie der RHE.

Seit dem 1. Januar 2006 führen wir die Sammlung und den Transport der Abfälle in eigener Regie durch,“ so Hildenbrandt. Mit diesem Schritt ist es dem Kreis gelungen, die stetig steigenden Entsorgungspreise und die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen, aufzufangen. Somit konnten die Gebühren für Privathaushalte ab 1.1.2007 gesenkt werden. Auch die Gelben Säcke werde seit dem 1.1.2008 durch den Kreis eingesammelt. Das spart zusätzliche Kosten.


Der Baum- und Strauchschnitt der Bürger kann flächendeckend im gesamten Landkreis auf 120 gemeindeeigenen Sammelplätzen über das ganze Jahr hinweg angeliefert werden. Nach dem Schreddern, wird daraus ein wertvoller Rohstoff: „Unser Hunsrücker Häxel ist von einer Super-Qualität“, erklärt Hildenbrandt stolz. Nach dem Motto "Aus Ihrem Garten, für Ihren Boden" kann das geschredderte Material „Hunsrücker Häxel“ als Mulch für Garten, Beete und Felder auf den Baum- und Strauchschnittplätzen abgeholt werden. Vielfältige Anwendung findet das Material z. B. als Abdeckung oder zur Auflockerung des Bodens.

Wärme von Baum- und Strauchschnitt

Das Schulzentrum Kirchberg erhielt ein gemeinsames Wärmenetz und heizt von einer einzigen Quelle aus Co-2-neutral, klimafreundlich und mit erneuerbaren heimischen Energien auf Basis von Baum- Strauchschnitt. Das Holz soll knapp 85 Prozent des Jahreswärmebedarfs des Schulzentrums decken. Die restlichen 15 Prozent werden über bestehende Erdgaskessel abgedeckt - an besonders kalten Tagen und im Sommerbetrieb, wenn ein sehr geringer Wärme- bzw. Warmwasserbedarf besteht. Die Biomasse-Heizzentrale wurde gemeinsam mit dem Hackschnitzellager neu errichtet. Das bestehende Wärmenetz (138 Meter) wurde auf 685 Meter Länge ausgebaut. Angeschlossen wurden Grund-, Haupt- und Realschule sowie die Gesamtschule, zwei Sporthallen, ein Hallenbad und ein Feuerwehrgebäude.

Umweltpädagogik

Unterstützt vom Ministerium für Umwelt und Forsten in Mainz und wissenschaftlich begleitet von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist es dem Rhein-Hunsrück-Kreis auch gelungen ein Angebot für Schulen und Kindergärten zu schaffen, das erlebnisorientiertes Lernen in den Bereichen der Umweltbildung und Abfallwirtschaft ermöglicht. Blattschneiderameisen demonstrieren biologische Stoffkreisläufe, Schafe fungieren als natürliche Vergärungsanlage, auf dem Müllfriedhof wird klar, wie hartnäckig sich Plastik in der Natur hält... eine äußerst spannende Einrichtung. Kinder und Jugendliche sind die besten Multiplikatoren, um Informationen nachhaltig weiterzutragen, weil sie für neue Ideen offen sind und wissbegierig und neue Dinge schnell aufnehmen und umsetzen. Aus diesem Grund wurde die Ideen geboren, Kinder und Jugendliche zu Müllexperten auszubilden, die ihr Umweltwissen dann in verantwortungsvolles Handeln umsetzen und so zu aktiven Umweltschutz betreiben. Die Unterrichtseinheiten wurden für alle Altersklassen erarbeitet, so dass die Ansprüche der Schüler immer erfüllt werden können. Natürliche Stoffkreisläufe werden ebenfalls im Rahmen des Außerschulischen Lernortes behandelt. Mit Hilfe von Lernstationen im Freien können die Stoffkreisläufe in der Natur anschaulich erklärt werden. Unter anderem der Müllfriedhof und die Tastkästen leiten die Kinder und Jugendlichen an, sich mit allen Sinnesorganen mit dem Thema Abfallentsorgung zu befassen. Klaus Meurer und Ronald Maltha sind von dem Konzept der Rhein-Hunsrück-Entsorgung begeistert. „Hier passt einfach Alles sinnvoll zusammen. Und die Bürger profitieren aufgrund der hohen Wertschöpfung der Abfälle von preiswerten Abfallgebühren, einer sauberen Umwelt und einem hohen Umweltbewusstsein in der Region. Wir werden die Ideen des Rhein-Hunsrück-Kreises aufgreifen, insbesondere im Hinblick auf das anstehende neue Abfallkonzept für unseren Landkreises.“




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