BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Mayen-Koblenz

Frauenquote heute – wird sie Geschichte schreiben?

Internationaler Frauentag: Frauen, die Geschichte schrieben

Anlässlich des internationalen Frauentages lud Ingrid Bäumler, Sprecherin der GRÜNEN für den Kreisverband Mayen-Koblenz ein. Mit dem von der Stadt Andernach organisierten Rundgang ‚Frauenblicke’ begaben sich interessierte Frauen auf die Spuren interessanter Frauen, die die Geschichte und das Gesicht der Stadt Andernach in Jahrhunderten in beeindruckender Weise prägten. Ungewöhnliche, selbstbestimmte Wege wurden schon damals bestritten. So sorgten z. B. im Mittelalter die Beginen selbst für ihren Unterhalt durch Handarbeit, Krankenpflege und Totenwäsche. Sie lebten „keusch und züchtig, arbeitsam und verträglich zusammen“, so beschreibt es die Literatur.

Zurück im Jetzt spannte Natascha Lentes, Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit in Neuwied und Arbeitsmarktexpertin, den Bogen zur derzeitigen Situation am Arbeitsmarkt: „Frauen arbeiten häufig in Teilzeit oder Minijobs und oftmals in schlechter bezahlten Berufen. Sie verdienen fast ein Viertel weniger als Männer. Die Folge liegt auf der Hand: Nicht selten haben Rentnerinnen zu wenig Geld zur Verfügung, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und das bedeutet für viele dieser Frauen Altersarmut.“

Vor diesem Hintergrund stellte Lentes, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Mayener Stadtrat und Kandidatin für den Landesvorstand, die aktuelle Statistik der Frauen am regionalen Arbeitsmarkt vor. Diese zeige zwar durchaus erfreuliche Entwicklungen im Zehn-Jahresvergleich aber noch immer sei ein Großteil der Frauen auch im Kreis Mayen-Koblenz in Teilzeit oder gar in geringfügiger Beschäftigung tätig. Die Ursachen hierfür können natürlich auch in der persönlichen Lebenssituation begründet sein.

„Eine gerechte, familienorientierte Personalpolitik erreichen wir nur durch das Aufbrechen der traditionellen Erwerbs- und Arbeitszeitmuster. Hier sind bessere Kinderbetreuungsangebote, flexible Arbeitszeitmodelle und eine finanzielle Förderung von partnerschaftlichen Erwerbsmodellen entscheidende Ansätze“, so Lentes.

Eine rege Diskussion schloss sich an. Trotz bestehender Nachteile waren sich die Beteiligten einig: Es ist gut, heute und nicht im Mittelalter zu leben. Dennoch muss der Weg zu mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt weiter verfolgt werden.

„Die Einführung der Frauenquote börsen-notierter Unternehmen kann nur ein erster Schritt sein, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Lebensverhältnissen von Frauen und auch zunehmend allein- und (mit)erziehenden Männern anzupassen. Dies ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht allein beim Produktionssektor stehen bleiben darf. Die Unterprivilegierung von Frauen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen erfordert mehr als nur eine formale Vertretungsquote.“ so Ingrid Bäumler zum Ende der Veranstaltung.



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