BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Mayen-Koblenz

Schneller Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland

Kurzfristige Ersatzoptionen, Strom- und CO2-Preiseffekte

Kurzanalyse für die

Umweltstiftung WWF Deutschland

Dr. Felix Chr. Matthes

Ralph O. Harthan

Charlotte Loreck

Berlin, März 2011

hier die komplette Analyse zum runterladen:

http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Oeko-Institut_KKW-Ausstieg.pdf

Zusammenfassung

Die Bundesregierung hat am 14. März 2011 angekündigt, die deutschen Kernkraftwer-ke im Lichte der aktuellen Ereignisse in Japan einer intensiven Sicherheitsprüfung zu unterziehen und in diesem Kontext auch die sieben ältesten Kernkraftwerke zumindest zeitweise außer Betrieb zu nehmen. Damit stellt sich die Herausforderung, ein sehr kurzfristiges Auslaufen der deutschen Kernkraftwerke mit Blick auf die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und –qualität sowie hinsichtlich der Effekte für Strom- und CO2-Zertifikatspreise näher zu analysieren.

Mit Blick auf die Außerbetriebnahme der sieben ältesten Kraftwerke ist zunächst fest-zuhalten, dass der deutsche Strommarkt auf die vergleichsweise schnelle Stilllegung der sieben ältesten KWK in naher Zukunft weitgehend vorbereitet war und schon aus diesem Grund aus der kurzfristigen Stilllegung dieser Anlagen keine signifikanten Prob-leme hinsichtlich Versorgungssicherheit oder Preisverwerfungen zu erwarten waren bzw. sind.

In jeweils konservativer Annahme können nach den vorstehenden Analysen und Ab-schätzungen die folgenden Möglichkeiten zur alternativen Lastdeckung für verschiede-ne Zeithorizonte erschlossen werden:

Im derzeit betriebenen Kraftwerkspark sind – unter Berücksichtigung aller Nichtverfügbarkeiten und der notwendigen Reservekapazitäten – für den Fall der Abschaltung von Kernkraftwerken noch Kapazitäten von mindestens 8.700 MW verfügbar.

 

Aus der Kaltreserve können deutschlandweit Kraftwerkskapazitäten von etwa 2.500 MW im Verlauf einiger Wochen bzw. Monate für die Stromproduktion ver-fügbar gemacht werden.

 

Im Verlauf von ein bis zwei Jahren sollten in konservativer Schätzung nachfra-geseitige Potenziale zur Spitzenlastreduzierung (in weniger als 50 Stunden des Jahres) von mindestens 2.000 MW erschlossen werden können.

 

Bis zum Jahr 2013 werden erhebliche Kraftwerkskapazitäten in Betrieb gehen, die sich derzeit im Bau befinden und deren Fertigstellung als gesichert angese-hen werden kann. Im Saldo mit den mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Netz ge-henden fossilen Kraftwerkskapazitäten werden mindestens zusätzliche Erzeu-gungskapazitäten von etwa 2.800 MW für die Bedarfsdeckung ab 2013 zur Ver-fügung stehen.

 

Für den Zeitraum bis 2020, vor allem in der Periode 2015 bis 2020, ist die Er-richtung von bis zu 5.000 MW zusätzlicher Kraftwerkskapazitäten vorstellbar (Ausbau der Biomasseverstromung, dezentrale Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung, sonstige Gaskraftwerke).

 

Insgesamt könnten mit den hier analysierten Maßnahmen Kraftwerkskapazitäten von insgesamt 21.000 MW substituiert werden, also etwas mehr als die installierte Netto-leistung der heute am Netz befindlichen Kernkraftwerke von insgesamt 20.500 MW



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