BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Mayen-Koblenz

Die Mayener Kläranlage – ein beeindruckender, moderner Industriebetrieb

Mitglieder und Freunde des Ortsverbandes von Bündnis90/DIE GRÜNEN Mayen-Vordereifel, unter ihnen der Direktkandidat des Wahlkreises für die Bundestagswahl, Klaus Meurer, hatten kürzlich Gelegenheit, die Mayener Kläranlage zu besichtigen und waren von der Leistungsfähigkeit und der ökologischen Ausrichtung des Betriebes begeistert.

Nach der Begrüßung durch den Werkleiter, Heinz Stoll, erläuterte der Betriebsleiter, Dirk Näckel, in einem sehr interessanten Vortrag die geschichtliche Entwicklung von den Anfängen bis hin zu der jetzigen Ausprägung der Einrichtung. Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung umfasst  neben der eigentlichen Kläranlagedas Kanalnetz der Stadt Mayen mit einer Gesamtlänge von 160 km (incl. Stadtteilen) sowie 20 Regenentlastungsanlagen. Das Kanalnetz wird seit Ende der Neunziger Jahre in einem stetigen Prozess auf der Basis eines Generalentwässerungsplanes und eines digitalisierten Kanalinformationssystems nach Prioritäten ausgebaut und saniert. Dies dient nicht zuletzt auch dazu, Überflutungen bei Starkregen zu vermeiden, die früher häufig zu beobachten waren.

Bevor die Anlage in einem Rundgang besichtigt wurde, veranschaulichte Herr Näckel anhand einer Skizze den interessierten Zuhörern die verschiedenen Stufen,die das Abwasser in der modernen biologischen Kläranlage in sorgfältig aufeinander abgestimmten Prozessen durchläuftbis es schließlich in nahezu Trinkwasserqualität in die Nette eingeleitet wird. Die Qualität des Reinigungsprozesses in der städt. Kläranlage wird permanent durch das eigene Labor überwacht und mehrmals jährlich unangekündigt durch die Aufsichtsbehörde auf Einhaltung der Grenzwerte kontrolliert. Es kam dabei im Übrigen noch nie zu einer Beanstandung. Die Mayener können also sicher sein, dass die rd. 5.300 cbm Abwasser, die an einem trockenen Tag durchschnittlich die städt. Kläranlage erreichen, nach modernsten Standards gereinigt werden. Deutschlandweit belasten  immer mehr Arzneimittelrückstände im Abwasser unsere Flüsse. Dies erfordert eine bisher nicht abschließend geregelte, äußerst kostenintensive hauptchemische Reinigung und stellt somit -nicht nur in Mayen – eine Aufgabe dar, die in der Zukunft zu lösen sein wird.

Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer der Besichtigung von der ökologischen Ausrichtung des Abwasserwerkes. In der Kläranlage wird - quasi nebenbei  Energie gewonnen bzw. rückgewonnen. So wird das in den Faultürmen entstehende Methangas seit 2007 nicht mehr nutzlos abgefackelt, sondern  in einem Gasbehälter aufgefangen und von  dort zur Strom- und Wärmeerzeugung in einem Blockheizkraftwerk  genutzt. Dadurch wird die Umwelt  geschont, da Faulgase als sog. Klimakiller zum Treibhauseffekt beitragen. Das Blockheizkraftwerk liefert Strom und Wärme und deckt ein gutes Drittel des Energiebedarfs der Kläranlage ab. Ein perfekter Kreislauf, der die Umwelt schont und zudem Geld spart: Der Strom muss nicht andernorts durch Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt werden  und die Lösung ist überaus wirtschaftlich, denn die Investition hat sich innerhalb von nur 5 Jahren amortisiert. Darüber hinaus wurde im Sommer 2009 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Entwässerungshalle installiert sowie der Energieverbrauch durch die Erneuerung der Belüftungseinrichtungen in den Belebungsbecken um ca. 25 % reduziert. Aktuell ist der Bau von 2 Wasserkraftschnecken geplant, die unter Nutzung des in der Anlagevorhandenen Abwassergefälles Strom erzeugen werden. Ein zusätzlicher Beitrag zur dezentralen Eigenenergieversorgung und damit zur Schonung der Umwelt.

Im Laufe des Besuches und der äußerst interessanten Gespräche konnten die Teilnehmer sich davon überzeugen, dass in der Mayener Kläranlage Ökologie und Ökonomie auch im Bewusstsein der Monopolstellung vorbildlich in Einklang gebracht werden. Energieeffizienz und Energieoptimierung haben einen hohen Stellenwert  – der engagierten Werkleitung und Belegschaft sei Dank



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